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KarriereGuide

28 Karriere-Guide DLG28 Trend- und zukunftsforscherin karin Tischer: wissen, was morgen auf den Tisch kommt Nicht die berühmte gro- ße Kristallkugel ist gefragt, wenn es um zukünftige Trends in der Ernährung geht. Im Gegenteil: Wer sich auf die- sem Gebiet bewegt, Trends erkennen und Märkte bewegen will, benötigt ein solides Wissen auf vielen Gebie- ten.Vorallemsolltederoderdiejenige, die neue Geschmacks- und Inhaltsva- rianten von Lebensmitteln in Zukunft mitprägen möchte, fit sein in Senso- rik, Technologie und Ökonomie. Als Trendforscherin Karin Tischer vor 18 Jahren mit neuen Ideen den Schritt in die Selbstständigkeit als Beraterin wagte, war sie eine der wenigen, die den Finger an den Puls der Zeit legten und wissen wollten, was künftig an La- dentheken und in Kühlregalen, in der Fastfood-BrancheundderSterne-Gast- ronomiedenKundenschmeckenwird. Inzwischen hat sie eine eigene Koch- sendung bei RTL, entwickelt oder mo- difiziertGastronomiekonzepte,nimmt Küchentechnik und Qualitätskontroll- systeme unter die Lupe und hat ihre eigene Agentur „Food and More“. Wir sprachenmitihrüberVoraussetzungen und Möglichkeiten, in der abwechs- lungsreichen Branche eine eigene Kar- riere-Perspektive zu finden. Welche Rolle spielte es für Sie, eine Ausbildung als Köchin und Er- nährungswissenschaftlerin absol- viert zu haben, bevor Sie den Schritt in die Selbstständigkeit wagten? Die Idee, dass Unternehmen Profis brauchen, die aus der Praxis kommen, basiert auf der Erfahrung in der Her- stellungspraxis. Daher ist eine solide Lehre mega-wichtig, um zu verstehen, wie in der Branche der Hase läuft. Eigentlich eine Selbstverständ- lichkeit, oder? Leider nein. Die meisten Praktikan- ten, die bei uns anfangen, haben keine Fleischer-, Bäcker- oder Kochlehre ge- macht. Ich halte es für fatal, wenn es hier am handwerklichen Basiswissen mangelt. Das fachliche Know-how ist schon deshalb wichtig, um zu sehen, ob und wie neue Ideen in die Praxis umgesetzt werden können. Was muss ein(e) Kandidat(in) mitbringen, um bei der Ent- wicklung von Lebensmitteln erfolgreich zu sein? Wissen und Können schaffen Akzeptanz. Das ist wichtig, um eine Lücke zwischen Führungsebene und Praxis gar nicht erst ent- stehen zu lassen. Man sollte die gleiche Spra- che sprechen, damit die Zusammenarbeit im ope- rativen Bereich reibungslos funktioniert. Woran liegt es Ihrer Erfahrung nach, wenn dem nicht so ist? Kurz gesagt: Oft am „Hotel Mama- Flair“ zu Hause. Die Praxis der Le- bensmittelzubereitung, also Kochen, Backen, wird oft nicht mehr vermit- telt. Deshalb legen wir bei „Food and More“ auch großen Wert drauf, dass alle im Team in die Zubereitung des Mittagessens eingebunden sind. Es wird hier zusammen gekocht, zu- sammen gegessen und dann darüber diskutiert. Das fördert zudem den Teamgeist. Und hilft, denVerbraucher- wunsch zu verstehen? Mit Sicherheit. Denn viele Ver- braucher wissen beim Betreten eines Supermarktes noch gar nicht, was sie kochen wollen. Um nicht selbst permanent in einer ähnlichen Situ- ation zu stecken, empfehle ich den Studenten, sich auf Fachmessen zu informieren, so oft es geht. Dabei erfährt man, was es gibt, wer es her- stellt und bekommt eine Portion Ins- piration. Es ist deshalb immer gut, das Studium etwas breiter anzulegen als es die Studienordnung erfordert. Wer vieleAspekte kennt, kann sich auf das stürzen, was ihn begeistert hat. Dazu sollten so viele Praktika wie möglich das Wissen ergänzen und ganz kon- kret aufzeigen, wo die eigenen Stär- ken liegen. Wie viel lässt sich selbst beein- flussen und was ist nur in geringem Maße planbar? Ein sicheres Auftreten ist ebenso wichtig wie das fachliche Wissen. Po- sitives Denken setze ich voraus, das schafftAusstrahlung, Begeisterungsfä- higkeit und Überzeugungskraft.

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