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KarriereGuide

18 Karriere-Guide DLG zesse in Lebensmittelunternehmen gestalten wollen. Innovations- und Qualitätsmanagement werden hier als Querschnittsaufgaben verstan- den, die in allen Unternehmens- bereichen von Bedeutung sind. Als Grundvoraus­setzung gilt die Schaf- fung des Branchenverständnisses mit dem entsprechenden Produkt- und Technologie-Know-how. Damitdiesauchdauerhaft von Erfolg gekrönt ist, emp- fiehltProf.Doßmanndenan- gehenden Ingenieuren, sich eine breit gefächerte Bildung neben den Kerngebieten an- zueignen.„Werbuchstäblich weiterkommen will im Laufe derKarriere,sollteschonfrüh über den Tellerrand sehen“, rät er. Dazu zähle auch der Erwerb von sprachlicher Kompetenz. „Englisch in Wort und Schrift ist eine Selbstver- ständlichkeit, eine weitere Fremdspra- che macht sich auf dem Bewerbungs- bogen als Pluspunkt bemerkbar.“ Ob diesSpanisch,MandarinoderRussisch ist, bleibe der Vorliebe des Studieren- denüberlassen.„DieKundendermeis- ten großen deutschen im Anlagenbau tätigen Firmen sind über den Globus verteilt“,erläuterter.Mobilitätistdaher aus seiner Sicht ein weiterer Faktor für einen Aufstieg. Da man Theorie am besten lernt und begreift, wenn man sie an an- schaulichen Fällen anwenden kann, basiert das Lehrkonzept auf einer engen Verknüpfung von Theorie und Praxis. Bachelor-Arbeiten werden da- her folgendermaßen strukturiert: „Die Studierenden erarbeiten zunächst die theoretischen Grundlagen des The- menbereichs. Wenn möglich, be- kommen sie in Praxiskooperationen Aufgaben aus Unternehmen gestellt, die es mit Hilfe der theoretischenVor- arbeit und natürlich der studentischen Kreativität zu lösen gilt.“ Im Vorfeld werden die Studenten in den Schwerpunkten Fleisch- und Milchtechnologie sowie der Biotech- nologie ausgebildet. „Sie verstehen die wichtigsten technologischen Prin- zipien und die dazugehörigen wirt- schaftlichen Zusammenhänge, die sie dann auf verwandte Bereiche wie Landwirtschaft, chemische Verfah- renstechnik oder Life Science übertra- gen können.“ Auf Basis dieses Grund- verständnisses erlernen die Studenten danach ein Methodenspektrum aus den Bereichen Innovations-, Quali- täts- undVertriebsmanagement. Immer stärker wird auch die Not- wendigkeit der Produktivitätsstei- gerung bei gleichzeitiger Ressour- censchonung in den Mittelpunkt der Branche rücken. Nach Professor Doßmann erfordert dies von den Be- teiligten einen hohen Grad an Inno- vationsfähigkeit. Den Umstand, dass dasTechnologiewissen auf Dauer der wachsenden Weltbevölkerung vo- raus eilen müsse, sieht er als akute Triebfeder für heutige Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Allein beim Blick auf den steigenden Was- serverbrauch in der Ernährungswirt- schaft sei es wichtig, Kreisläufe von Ressourcen zu nutzen, wo immer dies möglich erscheint. Die Ver- netzung von Lagerhaltung, Bestell- vorgängen und Produktion gelte es ebenso voranzutreiben wie die Lo- gistik. Als Schlüsseltechnolo- gien hierfür betrachtet der Fachmann unter anderem die Biotechnologie, die Ver- besserung landwirtschaftli- cher Produktionsverfahren, Membran-Technologie, Fer- mentationstechnologie, Di- gitalisierung und Robotik. „Lebensmittel, die mittels 3-D-Drucker hergestellt werden, lie- gen in nicht allzu weiter Ferne“, lautet seine Prognose. Dies alles erfordere jedoch auch eine Basis von Grundwissen in Ver- fahrenstechnik, Physik und Chemie, das nicht immer im Zuge der schuli- schen Ausbildung vermittelt werde und daher im Rahmen der entspre- chenden Studiengänge nachgeholt werden müsse. Hinzu kommen An- forderungen an die Persönlichkeit der künftigen Ingenieure und Manager, die sich auf den Charakter, die Team- fähigkeit, ethische Standards bis hin zum Grundverständnis von Hygiene und Mikrobiologie beziehen. „Erst durch ein erarbeitetes pro- fundes Wissen lassen sich Zu- sammenhänge und Prinzipien erkennen, die dann auf neue Frage- stellungen übertragbar sind.“

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