DLG-Lebensmittel – 4/2025 Verpackung | 35 „Ein einfacher Wechsel führt zu einer erheblichen Reduzierung der CO2-Emissionen und der Transportkosten.“ Vincent Nagels samtes Modell ist zirkulär“, erklärt Van Roy. „Wir holen die Produkte ab, inspizieren sie, reparieren sie, wenn nötig, und reinigen sie gründlich mit für Lebensmittel zugelas- senen Reinigungsmitteln.“ Tosca bietet dafür wiederver- wendbare Kisten, Paletten oder Großbehälter. Wenn ein Ladungsträger nicht mehr zu reparieren ist, wird er recycelt und dem System wieder zugeführt. Neben der Reduzie- rung von Leerfahrten und Personalaufwand beinhaltet das System also auch das Management der Ladungsträger, das Reinigen, Instandhalten und Recycling. „So wird kein Kunststoff verschwendet, und der Kreislauf ist vollständig geschlossen“, sagt Van Roy. Reduziert Abfälle Anstatt auf Einwegverpackungen setzt Tosca auf Kunst- stoff-Ladungsträger, die für eine lange Nutzungsdauer konzipiert sind. Der Closed-Loop-Ansatz reduziert Verpa- ckungsabfälle, senkt die CO₂-Emissionen und unterstützt die Food-Branche dabei, gesetzliche Vorgaben in Europa einzuhalten, wie beispielsweise die neue Verpackungsver- ordnung Packaging & Packaging Waste Regulation, kurz PPWR. Die Verordnung strebt bis 2030 eine Reduktion von Verpackungsabfällen um fünf Prozent, bis 2035 um zehn Prozent und bis 2040 um 15 Prozent an. Diese Ziele, insbesondere im Hinblick auf die Minimierung von Einweg- kunststoffen, sollen Veränderungen im Verpackungsde- sign und im Verbraucherverhalten bewirken. Die Verord- nung schreibt vor, dass 40 Prozent der Verpackungen bis 2030 wiederverwendbar sein müssen, wobei dieses Ziel bis 2040 auf 70 Prozent steigt. Diese Anforderung gilt für verschiedene Verpackungsarten, darunter Transport- und Verkaufsverpackungen. Transparente Lieferketten Zu Toscas Angebot zählt zudem eine Infrastruktur, die es Händlern wie Produzenten ermöglicht, ihre Prozesse zu skalieren, ohne dabei Abstriche bei der Qualität hinneh- men zu müssen. Vincent Nagels, Managing Director of Upstream, verweist auf einen Praxisfall: „Wir hatten einen Kunden in Dänemark, der Paletten nach Spanien schickte und anstatt diese Paletten leer zurückzuschicken, sam- meln wir sie nun vor Ort ein und liefern sie an einen ande- ren Kunden in Spanien. Dieser einfache Wechsel hat zu einer erheblichen Reduzierung der CO₂-Emissionen und der Transportkosten geführt.“ Einen weiteren Vorteil bie- tet die verbesserte Pool-Transparenz durch den Einsatz von RFID- und IoT-Monitoring-Technologien, die Tosca in Märkten wie Mitteleuropa bereits verwendet. Kunden er- halten Zugang zu Echtzeit-Tracking-Daten, die den Bedarf an Sicherheitsbeständen reduzieren, was wiederum den gebundenen Kapitalbedarf senkt. Paletten im Blick Eine komplexe Logistik mit zahlreichen Beteiligten – das kennt auch Chelmer Foods. Den Anbieter von Trocken- früchten, Nüssen, Samen und Hülsenfrüchten für Bran- chen wie Cerealienherstellung, Bäckereien, Snackproduk- te und Lebensmittelzulieferer stellte dies vor zunehmende Herausforderungen bei der Verwaltung von Tausenden von Paletten an vier internen Standorten. Mit einem globa- len Beschaffungsnetzwerk in über 20 Ländern verwaltete Chelmer Foods etwa 6.000 gebrauchte Kunststoffpaletten, deren uneinheitliche Qualität zu anhaltenden Problemen in Bezug auf Haltbarkeit und Zuverlässigkeit führte. Brüche und Reparaturen beanspruchten nicht nur wertvolle Res- sourcen, sondern beeinträchtigten auch die Kundenzu- friedenheit. Darüber hinaus benötigte Chelmer Foods eine zuverlässige, effiziente Lösung, um die schnell wachsen- de Nachfrage seiner Kunden nach lebensmitteltauglichen Kunststoffpaletten zu bewältigen. Faltbare Behälter Um sein Palettenmanagement zu optimieren, wechselte der Betrieb MP3/DIC 1210 Pool-Kunststoffpaletten und die damit verbundene Wartung, Reparatur und Logistik der La- dungsträger durch Tosca. Dadurch spart Chelmer Foods Zeit und den Arbeitsaufwand, der zuvor für die Palettenre- paraturen notwendig war. Mit Blick auf die Zukunft arbeitet Chelmer Foods aktiv mit Tosca an mehreren Initiativen, die die Effizienz- und Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens unterstützen. Gemeinsam prüfen die beiden Unternehmen die Möglichkeit, Tosca-Paletten für eingehende Übersee- lieferungen einzusetzen – eine Maßnahme, die die Lie- ferkette weiter optimieren würde. Zudem erwägt Chelmer Foods die Einführung von Toscas faltbaren Behältern, um sich an Branchentrends anzupassen, die zunehmend Kunststoff bevorzugen, um regulatorische Anforderungen zu erfüllen. (mb)